100 Jahre Albert Bürger

Trockenlöschfahrzeug 500 (TroLF 500)

Trockenlöschfahrzeug 500 (TroLF 500)

Foto: Rico Thumser

Total, Baujahr 1956

Fahrgestell: Ford-Werke AG Köln
Typ: FK 1000
Antrieb: 4-Zyl. Benzinmotor
Leistung / Hubraum: 55 PS, 1.498 cm3
Leer-, zul. Gesamtgewicht: 1.150, 2.400 kg
Löschanlage: Total Kom. Ges. Foerstner u. Co., Ladenburg-Mannheim
Füllmenge: 500 kg
Betriebsdruck: 15 Atm
Außerdienststellung: 09/2002
Vorbesitzer: WF Bakelite GmbH - Letmathe

Nicht jedes Feuer kann mit Wasser gelöscht werden. Das Trockenlöschverfahren eignet sich besonders beim Brand von feuergefährlichen Flüssigkeiten, Gasen, Chemikalien etc. Die Vorteile des Verfahrens liegen nach Angabe des Herstellers dort, "wo immer die schnelle Beseitigung der Gefahr nach einem räumlich und schlagartig wirkenden Löschmittel zur Bewältigung großer Flammenherde verlangt." Auch ein Entstehungsbrand kann damit rasch abgelöscht werden. Deshalb sind die meisten Handfeuerlöscher für den Hausgebrauch Trockenlöscher, auch Pulverlöscher genannt.

Das 1956 von der Bakelite GmbH, einem Unternehmen zur Kunststoffherstellung, beschaffte TroLF 500 kann man sich als einen solchen, nur weit größeren Feuerlöscher vorstellen, der eben auf einem Automobil montiert ist. Neben solchen mobilen Trockenlöschfahrzeugen finden sich in der Industrie auch ortsfest installierte Anlagen.

Zeitbezug zu Albert Bürger

1910 wird die Bakelite GmbH zur Herstellung des gleichnamigen duroplastischen Kunststoffs in Erkner, 30 km östlich von Berlin, angesiedelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird die Firma nach Letmathe bei Iserlohn verlegt und nimmt dort 1952 ihre Produktion wieder auf. Es sind die Jahre des bundesdeutschen Wirtschaftswunders und "Made in Germany" wird schnell wieder zu einem weltweiten Qualitätsbegriff. Auch das deutsche Feuerlöschwesen nimmt gerade durch seine Einsatzerfahrungen in Folge der verheerenden Großbrände während des Zweiten Weltkriegs eine Vorreiterstellung ein.

Albert Bürger ist besonders die Aussöhnung mit den französischen Nachbarn allein schon aufgrund seiner familiären Bindungen zum Elsass eine Herzensangelegenheit - und er nutzt seine Kontakte innerhalb der internationalen Feuerwehrfamilie. Sohn Eberhard erinnert sich: "Vater wurde deshalb, ich glaube es war 1954, zur Delegiertenversammlung der französischen Feuerwehren nach Rouen eingeladen. Dort kam es, 10 Jahre nach Ende der deutschen Besetzung zu einer sehr heiklen Begegnung mit der Bevölkerung, die ihn in seiner deutschen Feuerwehruniform anspuckte. Meine Mutter war außerordentlich bekümmert […]. Vater brachte in dieser schwierigen Situation größtes Verständnis auf und betonte: Wir sind dort innerhalb eines halben Jahrhunderts zweimal einmarschiert, haben zweimal Frankreich angegriffen. Deshalb müssen wir einen Weg zur Aussöhnung finden!"

 
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