Was suchen olivgelbe Fahrzeuge in der Ausstellung eines Feuerwehrmuseums?!
Doch zuerst einmal müssen wir klarstellen: die korrekte Bezeichnung lautet Khakigrau! Und genau diese khakigraue Lackierung diente der Unterscheidung der Fahrzeuge
des Luftschutzhilfsdienstes (LSHD) von den olivgrünen Fahrzeugen des Militärs. Der LSHD tarnte sich damit zwar ähnlich wie das Militär, war jedoch kein Bestandteil der kämpfenden Truppe. Der 1957 ins Leben gerufene LSHD war zwar ebenso wie die zwei Jahre zuvor gegründete Bundeswehr für den militärischen Verteidigungsfall aufgestellt worden, jedoch ausschließlich für den Schutz der Zivilbevölkerung vorgesehen.
Die Schaffung des LSHD war noch von den Eindrücken der verheerenden alliierten Luftangriffe gegen deutsche Städte im Zweiten Weltkrieg geprägt. Seine Aufgabe im sogenannten V-Fall wäre die Rettung von Menschen, Tieren und Sachwerten sowie die Instandsetzung zerstörter Infrastruktur gewesen. Zur Bewältigung dieser Aufgaben war der LSHD in unterschiedliche Fachdienste gegliedert, so z. B. den ABC-Dienst, den Bergungsdienst, den Brandschutzdienst, den Fernmeldedienst, den Lenkungs- und Sozialdienst, den Sanitätsdienst sowie den Veterinärdienst.
Für dieses breite Aufgabenspektrum waren große Mengen an hochwertiger technischer Ausstattung beschafft worden, jedoch konnte die vorgesehene Zahl an freiwilligen Helfern nicht einmal ansatzweise angeworben werden. Tatkräftige Menschen, die bereit waren, sich für die Allgemeinheit zu engagieren, waren bereits überwiegend in den Feuerwehren, dem 1950 gegründeten Technischen Hilfswerk (THW) oder den diversen Sanitätsdiensten engagiert. Viele der Fahrzeuge des LSHD konnten mangels Personal nicht einmal die vorgeschriebenen monatlichen 50 Kilometer an Bewegungsfahrten absolvieren. Das umfangreiche Material selbst durfte nicht im Rahmen der Bewältigung einer nicht-militärisch verursachten Katastrophenlage (Hochwasser, Erdbeben etc.) herangezogen werden. In einigen Fällen geschah es dann doch, so 1962 in Folge der verheerenden Flutkatastrophe in Hamburg!
Ein Umdenken setzte ein. 1968 wurde der LSHD schließlich aufgelöst und seine Bestände sukzessive in den „Erweiterten Katastrophenschutz“ überführt, der für alle Belange ziviler Notstände zuständig war. Viele Fahrzeuge fanden Verwendung bei den Feuerwehren, dem THW, und den „weißen“ Hilfsdiensten wie dem DRK.